maximale Höhe: 11m Gipfelbuch vorhanden

Das Landschaftswahrzeichen (u.a. auch der VG Hauenstein) überm Handschuhteich ca. 1km westlich vom nördlichen Ortseingang Hinterweidenthals.

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Für die Vorbereitung: Hier ein 3D-Modell des Teufeltisch
Da dies einer der touristischen hotspots im Walde ist, in welchem die wandererzunft deutlich mehr zur wertschoepfung beitraegt als die kletterer würde ich von diesem vorgehen dringenst abraten. Dem Standing der Kletterer wäre dies nicht zuträglich. Wer seine Ruhe haben will, für den gibts genügend andere Ecken im Walde oder einfach früh morgens unter der Woche hin...
Wenn man mal am eigenen Leib erfahren will, wie es sich innerhalb eines Zoogeheges anfühlt, ist das hier der beste Ort dazu. Mir ist kein Ort bekannt, an dem man hemmungsloser von Fremden "angekumpelt" wird. Wenn man "seine Ruhe" haben will, garniert man am besten den Platz weiträumig mit leeren Bierflaschen und läßt auf einem Ghettoblaster die Hits der Gruppen `Machine Head´ oder `Sepultura´ laufen.

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Vom Erlebnispark auf ausgeschildertem Weg zum Fels.

Kaltenbacher Teufelstisch
Weg der Erstbesteiger 6+/7-
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Hab mein Sack aus 2010 abgehängt. In Ermangelung eines Baumanns hab ich das mit Trittschlinge gemacht. Ein Baumann wäre mir lieber gewesen, da steht man als Vorsteiger stabiler. Wenn man keine weitere Sicherung mehr legt, sollte man sich beim Ausstiegszug nochmal konzentrieren! Für das frei zu machen, muss man halt doch ganz schon gelenkig sein. Das Teufelsdach ist wirklich der meist gemachte Weg.
Die erste Erkletterung des Teufelstisches. August 1923.
Mitten im passiven Widerstand und in den Millionen der Inflation. Ich komme mit einem Fahrrad, einem etwas veralteten, aber zuverlässigen Vorkriegsmodell, von Ludwigshafen und strebe in flottem Tempo der Reichenbach, einem Gasthaus bei Dahn, zu. Zwischen Darstein und Vorderweidenthal ist es ganz windstill. Eine milde Abendsonne verklärt das schöne, einsame Land. Wohlig summen die Speichen um die sorglich geölten Lager und unter dem Druck der gutgespannten Bereifung spritzen kleine Steine links und rechts zur Seite. Eine gesunde, kraftspendende Fröhlichkeit lässt den Körper in das Fahrrad hineinschmiegen, mit Wohlbehagen treten die Fusspitzen die Pedale immer schneller durch. Das Durchjagen feiner, ungefährlicher Kurvenzüge wird zum aesthetischen Genuss.
Ich kenne solche sieghafte Stimmung recht gut. Meistens geht sie gutgeplanten Unternehmungen voraus. Und die Unternehmung des morgigen Sonntags gilt: der „ersten Erkletterung“ des Teufelstisches bei Kaltenbach.
Mit meinem Bruder Wilhelm habe ich schon vor Wochen diesen Fels auf einen Erkletterungsmöglichkeit hin untersucht. Mit der Überzeugung eines Erfolges haben wir Weg und Besteigungsplan festgelegt. Von den Eylöchelfelsen bei Busenberg fällt die Strasse ab bis ins Lautertal und das Rad läuft von selbst bis vor die Türe der Reichenbach.
Wilhelm trifft gegen 9 Uhr abends, ebenfalls per Rad, von Rodalben kommend, auf der Reichenbach ein. Ausser uns sind noch zwei bekannte Gäste zugegen, und wir sitzen nun, wie schon so oft, gemütlich mit der Familie des Wirtes am runden Tisch beisammen. Die Gläser sind gefüllt mit einem vorzüglichen 21er Keschdebuscher. Gemeinsam werden alte, einfache Lieder gesungen. Man erlebt Freude, Entspannung und Frieden. Dabei wird es Mitternacht.
Am nächsten Morgen rennen wir hinüber zur Wieslauter, tollen im Wasser herum und rasen durch die Wiesen wie junge Pferde. Nach dem Frühstück besteigen wir unsere Räder und nehmen Richtung gegen Hinterweidenthal. Der Teufelstisch ist, wie schon aus dem Namen hervorgeht, ein tischartiges Felsgebilde, ungefähr 12 m hoch, dessen geologische Komponenten wohl den mittleren Buntsandstein-Schichten zuzurechnen sind. Der tragende Felsschaft ist ein Steilverwurf einer weicheren Schicht, während die horizontale Platte einer viel härteren Schicht angehört.
Die Felsarbeit hat begonnen. Wir gelangen leicht auf ein ziemlich geräumiges Band unterhalb des weit auslandenden Überhanges der Nordseite. Mein Bruder treibt einen Ringhaken in den Boden dieses Bandes ein. Ein Stück Seil wird durch den Ring gezogen und verknotet. Wilhelm bindet sich so daran an, dass er sich weit in die Luft hinauslegen kann. Bald schlüpfe ich über seine Brust und sein Gesicht, mich dabei vorsichtig in die Rückenlage drehend, gegen die kurze aber schwierige Stirne des Überhanges. In halbaufgebogener Stellung taste ich die erreichbare Zone nach einem zuverlässigen Griff ab. Das währt zwei Minuten. Ich finde nichts Passendes. Alles ist zu ungenügend, um das auszuführende Wagestück behelfen zu können. Ich ziehe mich wieder auf das Band zurück, Wilhelm kommt aus der anstrengenden Hilfsstellung heraus und wir verschnaufen.
Zehn Minuten später sind wir wieder in der vorherigen Kampfstellung. Mühevoll bringe ich jetzt einen Sicherungshaken draussen am Überhang an. Mit diesem einzigen sicheren Halt schiebe ich mich dann entschlossen hinaus und an der Stirne selbst hoch. Dabei finde ich einige gangbare Greifgelegenheiten. Vorsichtig winde ich mich einige Dezimeter höher und greife zum Gipfel. Wieder finde ich keinen Griff, aber ich scharre eine dünne, zähe Wurzel aus dem Humus frei. Eine Belastungsprobe zeigt dass sie hält. Zwei Sekunden später bin ich oben. Ein froher Zuruf nach unten, dann dauert es nicht lange und unsere Rucksäcke schweben zum Gipfel herauf. Zuletzt sichere ich Wilhelm nach, der sich zum Überhang aufhangelt und dann die Stirne desselben normal überklettert.
Es ist geschafft. Neugierig sehen wir uns um. Der Gipfel macht einen sehr ursprünglichen Eindruck: tiefe, schüttere Moosalgen, Steinblöcke von grauen Flechten überwuchert, Vogelfedern und bleiche Vogelgerippe. Im Geäst der knorrigen Gipfelkiefer findet sich allerdings eine morsche Wurfleine, an deren Ende eine eigrosse, eiserne Wurfkugel befestigt ist. Zeugnis eines misslungenen Überwurfversuches. Auch entdecken wir, zu unserer grössten Überraschung, am Gipfelrand, hart an der von mir ausgebuddelten Wurzel, einen geschlagenen Griff, den Sand, Moos und Nadeln verdeckt hatten. Die Erklärung des Griffes ist einfach. Er wurde zweifellos von Leuten angebracht, die mittels Seilüberwurfs zum Gipfel gekommen waren und bei dieser Gelegenheit recht bequem die „Erkletterung“ vorbereiten wollten. Schweinbar wurde diese Unternehmung am schweren Überhang abgeschlagen.
Im kleinen Gipfelbuch steht nun der von uns unterzeichnete Vermerk: Erste Erkletterung am 26. August 1923. Eine Stunde noch liegen wir im Gipfelmoos, erzählen und schauen nach Behagen. Mit dem Abseilen über die weit überhängende Südstirne ist unsere Unternehmung erfolgreich beendet. Einer der meistbekannten Felsen des Pfälzer Felsenlandes ist von nun an auch klettersportlich erschlossen.
Otto Matheis, geschrieben am 19.2.1935
Gemäß der Erstbegehungsbeschreibung der Gebrüder Matheis erfolgte diese mit zwei von ihnen geschlagenen Haken. Einen unten, einen am Überhang. Ergo nix nR und gemäß wie es die Erstbegeher gemacht haben müsste eigentlich auch nicht das Alteisen raus... könnte man sogar sanieren.
Zu dem alten "nR" hier zitiere ich mal die Wegbeschreibung aus dem 1935 aufgelegten Gipfelbuch:
"Von Norden oder von Westen nach links auf den Vorbau gegen den Handschuhkopfsattel und leicht zum Sockel unterhalb des nördlichen Überhanges. Hier wird auf dem Boden ziemlich links ein Mauerhaken eingeschlagen, der dem Steigbaumgeber die Möglichkeit gibt sich weit hinauszulehnen und am Überhang selbst eine Sicherung anzubringen. Vom Steigbaum über die griffarme Brust des Überhanges kurz, aber sehr schwer nach links zu einem Stand und zum nahen Gipfel."
Ergo wurde auch beim damaligen Begehungstil mit Bauen davon ausgegangen, dass man selbst noch eine Sicherung an der Tischkante anbringt (auch auf dem zugehörigen Topo im GB eingezeichnet...).
Die Info hätte man in die SanSi einfließen lassen sollen (bin ich gestern erst drauf gestoßen).
Gemäß eines SanSi-Beschlusses ist der nR jetzt erneuert - an geeigneterer Stelle.
Der gleich "Unmut" hat in der Vergangenheit zu den (m.M.n.) "nR" an der Hauensteiner Puppe, dem Otto-Wendel, dem Hauensteiner Turm und der Wespe geführt. Ich finde nach wie vor, man sollte ihm nicht ständig weiter entgegenkommen.
Zum technischen Erklettern des Teufelstisches war und ist dieser (sicher schon 60-70 Jahre alte) "n"R sowieso nicht gedacht. Für den Schulterstand, den ich dort schon oft gemacht habe, ist er dagegen vollkommen ausreichend. Die Freikletterer müssen bzw. können sich ja trotzdem noch was legen. Ich würde den Ring sanieren und zwar genau an der alten Stelle!
Nachtrag: also falls der Ring saniert wird, dann nicht an der jetztigen Stelle, das wäre wirklich Quark (warum auch immer der nR damals dort gesetzt wurde). Da gebe ich dem HJC recht. Dann soll er vor (oder halt gleich ganz weg, aber ich glaube das wird sich eher nicht duchsetzten).
Also den R hatte ich noch nie eingehängt, da er total bescheuert sitzt. Geht aber auch ohne den im Zweifel jetzt schon technisch und ohne Sst problemlos.
Da es mit dem Teufelsdach aber sowieso einen gut gesicherten und eigentlich nicht schwereren Weg zum Gipfel gibt und vor allem in Anbetracht das es eh gemäß DB ein nR ist, plädiere ich dafür, den einfach rausrotten zu lassen oder gleich ersatzlos zu entfernen.
Der "Standring" ist wirklich nicht mehr gut im Schuß (Auge nicht verschweißt u.mit Hand verwindbar - evtl. ist auch der Hals mehr als angerostet). Immerhin liegt ein Fr 2 im "Schlüssel"-Griff recht solide. Trotzdem plädiere ich für die Sanierung.
Wenn ich den neuen R etwas weiter nach vorne im Dach setzen würde (weiterhin ohne Aufrichter einhängbar, Schulterstand-tauglich) wird die Route besser gesichert und technisch geklettert einfacher. Da gab's in der Vergangheit bei ähnlichen Fällen schon Unmut.
Der Plan bzw. das weitere Vorgehen stehen also auf dem nächsten Sansi-Treffen zur Debatte.
Hilfreicher gehackter Griff am Ausstieg. In der Dachkante lassen sich zusätzlich zum hinten sitzenden nR noch Cam 0.4/0.5 oder 0.75 legen, man sollte aber aufpassen, das man sich nicht die nötigen Griffe zubaut. Nach dem Zug um die Kante läßt sich noch ein Cam 2 versenken und dann hat mans. Geht man unter der Woche vor morgens 9 Uhr hin, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das sich keine übermäßige Anzahl Schaulustiger am Fels befindet (außer man brauchts unbedingt).
  V: Dachvariante 7-/7
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Das Vermächtnis 8+/9-
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Nicht einfach abzusichern...
Teufelsdach 7-
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aufgrund der vielen R m.E. der "billigste" (weil ohne weiteres auch technisch begehbare) Aufstieg
aka "Normalweg"
die größte Demütigung erhielt die Tour wohl durch eine, auf Video dokumentierte, "free-solo-nackt" Begehung.
Belzebub 7-
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